Torsten Scholz

Gitarrist

Kontakt

Torsten Scholz

Schleidörferstr. 1a
24897 Ulsnis

Tel. 04641 986777

dejavuts@t-online.de

Vita

  • aufgewachsen in Kiel in aufgesplitterter, traumatisierter, typischer Nachkriegs-Kleinstfamilie
  • 1967-2005 Berufsausbildung, Studium und Berufstätigkeit in In- u. Ausland
  • 1979 verheiratet, Kinder 1983 und 1986
  • 2004 Wurzeln-Schlagen in Ulsnis, der Heimat der Ehefrau
  • 2005-dato Zur Ruhe gesetzt, aber noch nicht gelegt

Musikalische Sozialisation

  • Vater und Mutter: Akkordeonspieler (während des Segelsports)
  • Kindheit: Hören von Vater´s Schallplatten: Südamerikanische Volksmusik und nordamerikanischer Jazz
  • Jugend: durchgehend intensiver Musikunterricht Volksschule und Gymnasium, Hören von Beatles, Rolling Stones, Bob Dylan, Leonard Cohen etc. erste Schrumm-Schrumm-Gitarren-Akkorde bei Schüleraustausch, durchgehend Hören der Sonntagssendung „Melodie und Rhythmus“
  • 1988 Erste neue eigene Gitarre (akustisch); Singen von Liedern der 60er
  • erste Fingerstyle-Solostücke (akustisch)
  • 2007 Erster Solo-Auftritt mit Folk-/Popsongs, selbstbegleitet
  • 2009 Erste Band-Aktivität im Jazz; Wechsel zur E-Gitarre
  • 2009 Erste Auftritte in diversen Duo- und Trio-Formationen
  • 2011 Engagement in Bigband
  • Künftig: Konzentration auf Solo-Performance (z.B. Bossa Nova)

Aussage

Schon in Schüler­tagen hat es mich fasziniert, dass die uns bekannte Natur – mal abgesehen von so unbe­greif­lichen, uner­hörten Be­griffen wie Un­endlich­keit oder Ewig­keit – von Schwingungen nicht nur er­füllt ist, sondern gera­dezu ihre allei­nige Wesen­heit in Schwingungen ge­geben scheint. Von den Dimen­sionen des Mikro­kosmos bis zum Makro­kosmos. Ich habe damals er­rechnet, dass Elektronen­bahnen um Atom­kerne immer nur in solchen Radien existieren, wie sie er­lauben, dass die jewei­ligen Um­fänge ihrer Bahnen einem ganz­zahligen Viel­fachen ihrer Schwin­gungs-­Fre­quenz (Doppel­natur Materie-Energie!!) ent­sprechen! Und darüber hi­naus, noch verwunder­licher: Bahnen-Radien im Ver­gleich zuein­ander ent­sprechen den gleichen ganz­zahligen Verhält­nissen wie es Okta­ven, Quinten, Terzen, Quarten, Septimen, Sexten und Nonen in der Musik tun, eben den­jenigen Inter­vallen, die wir ratio­nalen Menschen des Abend­landes als harmo­nisch emp­finden.

Kein Wunder, dass Musik die universelle Sprache darstellt!

Schwingungen = Klänge!
Nada Brahma – die Welt ist Klang!

Klänge bewirken für mich eine fast völ­lige Los­lösung von abstrak­ter Welt, von gedank­lichem Problem-­ver­haf­tet-Sein! Sie bewir­ken ein Ein­tauchen in Na­tur, noch mehr: Ein Ver­woben Sein und Mit­schwingen mit und in Natur. Jeder Klang? Nein, nicht jeder Klang, aber die Ein­grenzung auf das  richtige mu­sikalische Genre hier vorzu­nehmen, er­scheint mir zu ein­engend. Jeder Mensch hat seine eige­nen Emp­findungen dazu. Für mich müssen harmo­nische Weichen­stellungen span­nend sein, aber immer wieder zurück­führen zu einer im Zusam­menhang ste­henden Leiter­sprosse, einge­bettet in rhythmisch trei­bende Be­wegungen, die ein Vor und Zurück erlauben, nicht gleich­förmig sind, wie auch das Leben nicht in einem zähen Strom mit immer gleicher Rich­tung und immer gleicher Geschwin­digkeit ab­läuft. Nicht alles ist vorher­sehbar, nicht alles ausrec­henbar, Gedanken- und Gefühls­welten öffnen sich, springen auf neue Ebenen und kehren wieder.

Meine musikalische Sozialisation

„Endlich wird es dunkel in der Halle, schemenhafte Bewegungen auf der Bühne, Lichtblitze zucken über die Szene, der Mob tobt.“

So war es zu lesen kürzlich in der Rezension über ein Rockkonzert in Hamburg.

Was sagt uns das? Es sagt: In unseren Tagen wird Musik über das Auge konsumiert. Wie (nicht nur) ich meine, viel zu sehr. Ob nun über die erwähnten Lichtblitzgewitter, ob über gigantische Videowände, über synchron choreographierte Bewegungsabläufe oder gestelzte einzelne Gliedmaßen-Zuckungen, ob über immer verwegenere Haartrachten und mehr oder weniger sparsame Hautbedeckungen oder Hautbemalungen – das Auge nimmt die Musik auf, weniger das Ohr. Schaut mal den Eurovision Song Contest an! Das ist eine Licht- und Tanzshow.

Wird Konserven-Musik über das Medium Fernsehen (-sehen!) transportiert, so dürfen per Video-Schnipsel abgeflitterte Augenreize nicht mehr fehlen. Möglichst in so schneller Folge, dass der Betrachter keine Chance hat, ein Bild aufzunehmen, bevor schon das nächste über den Bildschirm huscht.

Doch steigen wir an dieser Stelle nicht in eine soziologische Betrachtung der Rolle von Musik in westlichen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften ein. Ich will auf mein Credo hinaus! Und das lautet:

Durch das Auge kommt die Welt zum Menschen.
Durch das Ohr kommt der Mensch in die Welt.

Diese Formulierungen sind nicht von mir. Sie sind nur – mit dem „richtigen“ Hintergrundwissen – sehr überzeugend. Ich habe sie u.a. einem Buch des „Jazz-Professors“ Joachim-Ernst Behrend entnommen, das zu einer ganzen Reihe seiner Veröffentlichungen zählt, die sich mit dem Hören an sich beschäftigt. Als das zentrale Buch dieser Reihe darf wohl gewertet werden:

Nada Brahma – die Welt ist Klang

M. E. ein Buch jedes Literaturkanons. Liest man das und hört die Hörbeispiele, so wird deutlich: Unsere heutige Welt tut sich in Bezug auf soziale Kompetenzen, in Bezug auf Erhaltung von Frieden, angefangen von dem zwischen Mann und Frau bis hin zu Beziehungen zwischen Völkern und Nationen, keinen Gefallen mit der Überbetonung (ha: -betonung!) des Sehsinns.

Man muss nicht jedem Gedankenzweig Behrends folgen: Etwa dass die Transposition der Laufzeit elektromagnetischer Wellen von der Sonne bis zum Planeten Erde in eine in den hörbaren Bereich oktavierte Schallwelle den „Sonnenton“ “D“ ergebe, oder dass eine ähnliche Transposition der Erdumdrehungszeit den „Erdton“ „G“ ergebe, der als solcher, eben als „Erdton“ schon lange von tibetanischen Mönchen und asiatischen Weisheitslehren verehrt werde.

Aber es werden uns doch schon die Augen geöffnet (Augen geöffnet!), dass wir den an sich biologisch-physikalisch weit überlegenen Hör-Sinn nicht (mehr) angemessen in unsere Sinneserfahrungen einbeziehen.

Ich kann das Nachlesen dieses Buches des in der Nachkriegs-Radio- und Jazzwelt weltweit geachteten Gelehrten nur empfehlen! Übrigens: Ganz aktuell zeigen Forschungen und Erkenntnisse von Neurobiologen ganz ähnliche Ergebnisse, was die unglaublichen Fähigkeiten des Hörsinnes betrifft (Beispiel: Prof. Dr. Manfred Spitzer: „Musik im Kopf“).

Aber zurück zu „meiner“ Musik. Wir „aufgeklärten“ Westler („aufgeklärt“ historisch gemeint) sind ja im besonderen Maße auf „harmonische“ Strukturen in unserer Musik angelegt, anders als viele asiatische, vorderasiatische oder arabische Musiktraditionen, welche eher als monotone Melodiebögen angelegt sind (monoton: nicht durch übereinander geschichtete Terzen harmonisiert). Was hat das mit „meiner“ Musik zu tun? Nun, es hat mich schon zur Schulzeit in den freiwilligen mathematischen und physikalischen Arbeitsgemeinschaften eines ansonsten altsprachlichen Gymnasiums fasziniert, wie „harmonisch“ unsere erfahrbare Welt aufgebaut ist. Damals (Abi 1967) noch dem Rutherford’schen Atommodell verhaftet, aber schon von Planck’schen Wirkungs­quanten beeinflusst, haben wir z.B. errechnet, dass Elektronenbahnen um Atomkerne immer nur in solchen Radien existieren, wie sie erlauben, dass die jeweiligen Umfänge ihrer Bahnen einem ganzzahligen Vielfachen ihrer Schwingungs-Frequenz (Doppelnatur Materie-Energie!!) entsprechen! Und darüber hinaus, noch verwunderlicher: Bahnen-Radien im Vergleich zueinander entsprechen den gleichen ganzzahligen Verhältnissen wie es Oktaven, Quinten, Terzen, Quarten, Septimen, Sexten und Nonen in der Musik tun, eben denjenigen Intervallen, die wir rationalen Menschen des Abendlandes als harmonisch empfinden. Und nicht nur wir: Es ist sicher kein Zufall, dass viele über den Erdball verstreut lebenden Naturvölker in ihren Gesängen exakt dieselbe Tonleiter benutzen, die uns als Dur-Tonleiter, bzw. zugehörige Kirchentonarten in die Wiege gelegt ist. Und diese Naturvölker haben gewiss keine wissenschaftlichen Studien angelegt über die Aufteilung eines Oktav-Tonraumes in 11 gleiche Teile (Intervalle), welche 12 Töne ergeben, aus denen viele Musikstile dann 7 Töne herausnehmen, um Musik zu gestalten.

Im Aufbau der uns bekannten Natur vom kleinsten Atom-Baustein (Atom: Eigentlich griechisch a-tomos = unteilbar. Atom: Also nur noch ein allgemein eingeführter Begriff ohne physikalischen Wahrheitsgehalt) bis zu Galaxie-Gruppen im All: Alles Existierende weist eine Eigenschaft auf:

Schwingung.
Schwingung ist Klang.

Klang ist Natur.
Nada Brahma.

„Im Märzen der Bauer die Pferde anspannt…“ oder die Rondo-Form haben mich im Musikunterricht der Schule noch nicht so fasziniert. Begeisterung kam erstmalig auf – so die Erinnerung – bei Schallplattentiteln meines Vaters (45er Scheiben seinerzeit) wie:
– Chi Chi
– Tequila
– Um nur zwei zu nennen.

Perez Prado, Sidney Bechet, Benny Goodman, Billy Vaughn, Acker Bilk, u.a. das waren die frühen Helden für mich, noch im vor-pubertären Alter.

Als dann Petticoats wippten, Frauen sich einen Cowboy oder kleine Italiener wünschten, knallrote Gummiboote besungen wurden und übriggebliebene Männer sich politisch korrekt und unproblematisch nach Signoritas aus Südamerika sehnten, da zuckten meine Finger immer noch nicht angesichts eines Musikinstrumentes. Noch nicht einmal bei den ersten Klängen der Beatles und Rolling Stones, Joan Baez oder Bob Dylan zuckte es. Ich war blockiert. In der Rückschau von heute mussten einige Traumati­sierungen und Blockaden überwunden werden. Der Vater, in Kiel ausgebombt, hatte im Krieg U-Boote und Schnellboote konstruiert, nach dem Krieg aber große Schwierigkeiten, wieder Arbeit zu finden. Die Mutter, als Flüchtling auf dem Lande lebend (u.a. in Ulsnis, wo ich heute wohne) musste sich das Allernotwendigste zum Leben meist auf langen Fußmärschen „organisieren“. Der Bruder passte derweil auf mich auf. Keine Atmosphäre zu ausgedehnten Unternehmungen zur Erkennung von Motivationen und eventuellen Begabungen wie Jazzdance, Tennis, Jüngsten-Musikschule und ähnlichem. Mein Vater, begabt als Segler und Akkordeon-Spieler, hat seine Passionen nach der wirtschaftlichen Erholung lange nach dem Krieg nie wieder belebt. Meine Mutter, begabt als Malerin, Seglerin und Akkordeon-Spielerin, habe ich bis zum Ende der Schulzeit nie mehr gesehen, denn die Eltern hatten sich getrennt, als ich noch keine zwei war. Die Mutter hat die Geschwister in eine neue Ehe mitgenommen, der kleinste (ich) blieb beim arbeitslosen Vater. Viel Raum für Ängste und Blockaden.

Musik war immer noch nicht das beflügelnde Element der Lebensgestaltung, als ich nach Kindheit in einer weitestgehend von Familienbanden isoliert lebenden Kleinstfamilie Vater-Stiefmutter-Kind berufliche Sicherheit anstrebte und schließlich auch erfuhr. Segeln entwickelte sich als erste große „Leidenschaft“ (neben Beruf und später Familie) und hielt mich für Jahrzehnte im Bann, bevor dann endlich – im letzten Drittel einer halbwegs erfolgreichen Laufbahn, die mir alle frühen Sorgen, Blockierungen, Lebensängste abgenommen hat – der immerwährende Hang zur Musik endlich zum Durchbruch kam und meinem Leben eine Zäsur-hafte Wende bescherte, zufällig fast gleichzeitig mit der politischen Wende 1989.

Und da stehe ich jetzt – spanisch-portugiesische Klänge im geistigen Ohr, rhythmisch den afroamerikanischen Synkopen nachschwingend – und arbeite daran, mit alt gewordenen, nicht mehr so flinken Fingern die im Kopf schwebenden Klänge auf das Griffbrett der Gitarre und zum Klingen zu bringen.

Bob Dylan- und Leonard Cohen-Songs setzten alles in Bewegung! Eine Bebop-Band mit ersten Jazz-Akkorden erwuchs daraus, was wiederum den Weg in die Bigband bereitet hat. Jetzt geht der Weg zurück zum Solo-Spiel, aber mit eher Jazz-verwandten Stilen, z.B. Bossa Nova!

Welche Klänge aber es immer auch sind, die ich in mein Ohr lasse:
Immer bewirken sie für mich eine fast völlige Loslösung von abstrakter Welt, von gedanklichem Problem-verhaftet-Sein! Sie bewirken ein Eintauchen in Natur, noch mehr: Ein Verwoben Sein und Mitschwingen mit und in Natur.

Hörprobe

Es gibt hier zur Zeit nur eine Hörprobe, garantiert GEMA-frei.

Das liegt – abgesehen von GEMA-Problemen auch bei Jazz-Standards – zuerst daran, dass alle Welt heute beim Konserven-Hören einen Industrie-Standard gewohnt ist, der umfassende Studio-Bearbeitung voraussetzt. Das wollen die Bands, in denen ich tätig bin, die Bebop-Combo und die Bigband nicht mitmachen. Deshalb spielen wir nur „live“. Wir setzen auf „richtige“, handgemachte Musik vor einem Publikum mit Gesichtern – das macht uns Freude.

Für industrielle Produktionen wird nichts dem Zufall überlassen, alles wird „zurecht gebogen“:

  • Stimmen werden gedoppelt, angedickt, „humanisiert“, mit Harmoniestimmen unterlegt, tonhöhenberichtigt, und wer weiß was noch
  • Instrumente werden von Verarbeitern konservierter Töne (Sampler) hinzuprogrammiert,
  • Instrumentenparts werden ausgebessert, in weniger gut gelungenen Passagen solange Korrekturen hineinkopiert, bis es „stimmt“
  • Störfrequenzen bereinigt
  • Lautstärken unterschiedlicher Stimmen/Instrumente angepasst
  • Hall, Echos, und sonstige Effekte eingepasst
  • Frequenzbänder entzerrt
  • Leise Passagen hochverdichtet, laute `runtergeregelt
  • Spuren immer wieder drüber gelegt, bis es wunschgemäß „klingt“
  • Tempi angepasst
  • und noch tausend Tricks angewandt

Entsprechend verwöhnt ist das Konserven-hörende Publikum. Konserven werden überall gehört, beim Joggen, beim Arbeiten, beim Schlafen, beim Einkaufen, bei der Körperpflege, an der Bushaltestelle, in der Bahn, natürlich beim Feiern, beim Essen, auf dem Klo, eigentlich überall und immer. Entsprechend niedrigwertig, weil dauerpräsent wie die Luft zum Atmen, ist Musik geworden. Es sei denn, man entzieht sich bewusst.

Ich entziehe mich diesem vernichtenden Einfluss; und setze auf Live-Musik!

Alternativ zu anfassbarer Konserven-Musik (z.B. Kassetten (huch, gibt’s die noch?), Schallplatten, CDs, mp3 auf USB-Sticks) steht heute das Internet-Streaming hoch im Kurs. Als Musiker muss man dann im Internet präsent sein und die virtuelle Community zum „liken“ bringen – dann (und nur dann) ist man wer. Heute berühmt, morgen vergessen. Da mache ich auch nicht mit.

Ich entziehe mich der zwanghaften virtuellen Präsenz am Bildschirm und setze auf Kontakte zu lebenden Menschen!

Dann ist da noch die GEMA. Deswegen eine GEMA-freie Hörprobe, nicht ganz ernst gemeint.

Musik für die Insel (PDF)

Aktuelle Projekte

  • Duos/Trios (lokal)
  • Bebop-Combo „Maybe Blues“ (lokal – regional)
  • Bigband (regional)

Zukunft: Solo (Fingerstyle, jazzig, z.B. Bossa Nova)